Menschenrechte Workshop

Menschenrechte kennenlernen und schützen

Nach einer Pause, bedingt durch das Coronavirus, konnten in diesem Schuljahr wieder Workshops zu den Menschenrechten angeboten werden. Die Trainingseinheiten an unserer Schule wurden im Rahmen des 5. Internationalen Menschenrechtesymposiums veranstaltet, welches die Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen ausrichtete. Ein herzliches Dankeschön, dass wir dieses Jahr die Workshops abermals durchführen durften.

MIGRATION.FLUCHT.ASYL
Wir alle konnten erschütternde Bilder von flüchtenden Menschen durch den aktuellen Krieg in der Ukraine in den Medien sehen und so eine Ahnung bekommen, was Flucht tatsächlich bedeutet. Der Workshop ermöglichte den Schülerinnen und Schülern der 2. Klassen einen Einblick, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen und mit welchen Gefahren die Flucht verbunden ist. Ebenso lernten sie die rechtliche und soziale Situation von Geflüchteten in Österreich kennen.
Beeindruckt hat sie, dass ein von Flucht selbst betroffener Mensch diesen Workshop geleitet hat. Erstaunt waren die Schülerinnen und Schüler darüber, wie gut er bereits die deutsche Sprache spricht und schreibt. Mit Juan konnten sie entdecken, dass ein geflüchteter Mensch auch Hobbys wie Radfahren, Kochen und Fußball spielen hat, also nicht anders als andere Menschen. Die Schülerinnen und Schüler erkannten, dass es wichtig ist, persönliche Fluchtgeschichten kennenzulernen, denn so ist es möglich, den Blick auf diese Menschen zu ändern und Vorurteile abzubauen. Alle Schülerinnen und Schüler waren der Meinung, dass der Workshop sehr empfehlenswert ist.

Macht und Medien
Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen setzten sich mit dem Thema „Macht und Medien“ auseinander. Sie konnten den eigenen Medienkonsum reflektieren und feststellen, woher sie ihre Informationen beziehen. Den Schülerinnen und Schüler wurde bewusst, welch wichtige Aufgabe Medien einerseits haben, um Missstände aufzuzeigen, Interesse für bestimmte Themen zu wecken und auch als „vierte Macht im Staat“ eine gewisse Kontrolle auszuüben. Andererseits besteht die Gefahr, dass Vorurteile erzeugt und bestärkt werden können, möglicherweise die Wirklichkeit verzerren sowie zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen können. Um dies zu erkennen braucht es Medienkompetenz der Nutzerinnen und Nutzer, denn es bedarf mehr als nur ein paar Knöpfe zu drücken. Das Quellenkritik zum Konsum von Medien dazugehört, zeigte sich, als es um das Erkennen von Fake News in Text und Bild ging. Den Schülerinnen und Schülern wurde bewusst, dass Inhalte mit „Wow-Effekt“ nicht einfach weitergeleitet werden sollten. Hier ist eine Überprüfung notwendig, um nicht in die „Falle einer Filterblase“ zu geraten.
In der Reflexionsrunde fielen Wörter wie cool, super, interessant, spannend und informativ.

Besuch der Gedenkstätte Mauthausen und von der Zeitzeugin Frau Hackl

Vor 75 Jahren wurde das ehemalige KZ-Areal in Mauthausen an die Republik Österreich übergeben. Die Bundesregierung verpflichtete sich zur Erhaltung und zur Einrichtung einer Gedenkstätte. Heute ist diese ein internationaler Ort der Erinnerung sowie der historisch-politischen Bildung.
Nach gründlicher Vorbereitung besuchten am 30. Mai die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen die Gedenkstätte Mauthausen. Sie hatten vor Ort die Möglichkeit weiteres Wissen zu erwerben und die Orte der grausamen Verbrechen zu sehen. Mit der Exkursion konnte ihnen eine vielschichtige Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus angeboten werden.
Wie wichtig das auch heute noch ist, zeigen die jüngsten Vorfälle mit Jugendlichen in Oberösterreich.

Knapp einen Monat später besuchte die 91-jährige Frau Anna Hackl, die letzte Zeitzeugin der sogenannten „Mühlviertler Hasenjagd,“ die 4. Klassen. Frau Brandstetter Gabriele hat, wie in den Jahren zuvor, den Besuch von Frau Hackl organisiert.
In ihren Erzählungen schilderte sie dieses Verbrechen vom Februar 1945 und von der mutigen, jedoch sehr gefährlichen Hilfe, welche ihre Familie leistete. Mucksmäuschenstill und gebannt folgten die Schülerinnen und Schüler den Ausführungen. Im Anschluss konnten sie auch Fragen stellen. Ein eindringlicher Appell für Toleranz und Mitgefühl an die jungen Leute beschloss den beeindruckenden Besuch von Frau Hackl.

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